Ein Klangspektrum aus der Bergwelt

Die Endingen Stadtmusik und die Jugendkapelle begeistern beim Jahreskonzert vor 650 Besuchern in der Stadthalle.

ENDINGEN. Mit einem eindruckvollen Klangspektrum begeisterte die Stadtmusik Endingen am Samstagabend bei ihrem Jahreskonzert vor rund 650 Besuchern in der Stadthalle. "Bergtöne" war der Titel des Konzertabends. Die musikalische Leitung hatte Martin Baumgartner. Die Darbietungen reichten von Melodien, wie man Sie aus den Alpenländern kennt, über Klänge aus den schottischen Highlands mit Dudelsackmelodien bis hin zu Musik, deren Komponisten von der grandiosen Bergwelt des Himalaya inspiriert wurden.

"Ich begrüße sie herzlichst aus unserer Berghütte", sagte Präsident Hans-Joachim Schwarz zu Beginn des Konzerts, das die Stadtmusik mit der kurzen "Fanfare for Wakakusa Hill" von Itaru Sakai eröffnete. Von Komponist Jan van der Roost stammte danach die "Poème Montagnard", die 18 Minuten lang dauerte und deren Musik die Atmosphäre und die Geschichte der autonomen französischsprachigen Region beschrieb.

Der wilden Natur, dominiert durch den Mont Blanc, folgten kämpferische Passagen zahlreicher Kriege, die in einem überraschenden Renaissance-Tanz mit dem Blockflöten-Quartett mündete. Ein spektakuläres Finale schloss dieses sinfonische Gedicht.

Danach räumten die Musiker wieder ihre Plätze auf der Bühne für die 40-köpfige Jugendkapelle aus Endingen, Amoltern, Königschaffhausen, Kiechlinsbergen und Gästen aus Forchheim, ebenso unter der Leitung von Martin Baumgartner.

Doch bevor die Jugendkapelle loslegen konnte, mussten einige zuerst ein paar Fragen des Moderators des Abends, Thomas Wagner, beantworten, woher sie kommen, wie alt sie sind und ob der Dirigent sehr streng zu ihnen sei.

Musikalischer Abstecher in die Straßen von San Francisco

Danach spielten sie "Zeus, der König der Götter", von Rob Romeyn, bevor dann die Klänge vom "Mount Everest" von Kees Vlak ertönten, unterteilt in Sätzen wie "Himalaya", "Der große Aufstieg" und "Auf der Spitze der Welt". Die Jugendlichen bekamen dafür viel Beifall und spielten dann noch als Zugabe die Titelmelodie aus dem Disney-Film "Frozen".

In der Pause unterhielten dann sechs Musiker, die überwiegend bei der Katharinen-Kapelle spielen, mit einer traditionellen, "Alpenländischen Tanzlmusi", mit einem "Zwiefacher" und dem Auf und Ab in den Bergen, bevor dann Skizzen über den Roman von Johanna Spyri von "Heidi & Peter" den zweiten Teil eröffneten. "Die Ouvertüre und Heidi", "Auf der Alp beim Alpöhi", "der Geissenpeter", in "Frankfurt bei Klara" und das Finale, als Heidi wieder auf die Alp zurückkehrte.

Von den Schweizer Bergen ging es dann in die schottische Bergwelt, in die weltweit bekannten Highlands mit der "Hymn of the Highlands" von Philip Sparke. "Ardross Castle", "Alladale" und "Dundonnell" hießen die Sätze, wobei zur Einstimmung Thomas Wagner das Gedicht "Thirty one Whisky" vorgetragen hatte. Im ersten Satz waren Solopassagen für Klarinette und Fagott zu hören, danach Saxophonsolos von Andreas Hügel, Sabine Derigs und Julia König und das kontrastreiche Finale zwischen wildem Presto und der Dudelsackmelodie des ersten Satzes.

Auch im letzten Stück "Die Straßen von San Francisco", die Titelmelodie der gleichnamigen Fernsehserie von Patrick Williams, ging es um das Auf und Ab in den Straßen mit den Autos und den Straßenbahnen in der Stadt, wie in den Bergen. Stefan Wäldin auf der Klarinette und Alexandra Scherer mit der Trompete hatten dabei ihre Soloauftritte. Als Zugabe spielte die Kapelle den schwungvollen Marsch von "Kaiserin Sissi", eines der erfolgreichsten Stücke von Komponist Timo Dellweg, sowie die "Yorkshire Ballad" von James Barnes.

Es war ein schönes Konzert mit einem tollen Orchester, das mit zwei Oboen, zwei Bassklarinetten und zwei Fagotten ausgeglichen besetzt ist.

Dank an Dirigent, Moderator und an alle Musiker

Simone Löffler, die Vorsitzende der Stadtmusik, bedankte sich besonders bei Dirigent Martin Baumgartner, der diese musikalische Wanderroute zusammengestellt hatte, und bei Moderator Thomas Wagner, der in seiner besonderen Art humorvoll durch das Programm führte. Viel Lob erfuhren auch die nahezu 80 Musikerinnen und Musikern der Stadtmusik und die 40-köpfigen Jugendkapelle sowie alle, die mit zum Gelingen dieses gelungenen Konzerts beigetragen haben.

Die Vorsitzende dankte auch allen Besuchern, unter ihnen auch der BDB-Akademieleiter aus Staufen, Christoph Karle und Patrick Kiefer, Bürgermeister-Stellvertreter für Soziales aus der Partnerstadt Erstein, sowie allen Sponsoren dieser Veranstaltung.

 

Artikel von Helmut Hassler aus der Badischen Zeitung vom 11. April 2017

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