Klangfülle in der Kirche

Beim Konzert in der Peterskirche stellte die Endinger Stadtmusik ihre Qualität unter Beweis.

ENDINGEN. Von ihrer besten Seite zeigte sich die Endinger Stadtmusik unter ihrem Dirigenten Martin Baumgartner beim Konzert in der voll besetzten Peterskirche. Die Musikauswahl reichte von Klassikern bis zur modernen Kirchenmusik.

Der Altarraum der Peterskirche war für den Auftritt der Stadtmusik mit wenig, aber effektvoller Beleuchtung in Szene gesetzt. Die 80 Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Martin Baumgartner begannen mit einem Satz aus der "Wassermusik von Georg Friedrich Händel. Die Peterskirche war am Nikolaustag voll besetzt, viele Zuhörer erinnerte die Wassermusik ans sommerliche Open-Air am Erleweiher.

Festlich und stimmungsvoll klang der Satz "alla Hornpipe" in der Peterskirche, das "Menuet" wurde gespielt und den Schlusspunkt am Abend setzte das kraftvolle "Allegro" aus der Wassermusik. Leisere Töne standen zwei Mal mit "alten Tänzen und Weisen" von Ottorino Respighi im Programm. Ruhig und stimmungsvoll, mit viel warmen Klängen und den Holzinstrumenten im Vordergrund interpretierte die Stadtmusik "Italiana" und die "Arie di corte".

Ihre sinfonische Seite zeigten die Stadtmusiker ebenfalls mit zwei Stücken. Beim "Concertino für Klarinette und Orchester" von Carl Maria von Weber stand Miro Lanzillotti als Solist im Mittelpunkt. Der Klarinettist meisterte seine Aufgabe mit Bravour, das Orchester erwies sich als exakter Begleiter in Intensität und Lautstärke. Das Publikum bedankte sich mit einem Beifall, der hörbar von Herzen kam. Ein Klassiker der Kirchenmusik ist das "Stabat Mater" von Giovanni Battista Pergolesi, aus dem die Stadtmusik "Stabat Mater dolorosa" spielte.

Von ihrer besten Seite zeigte sich die Endinger Stadtmusik bei "Sacri Monti", dem Stück von den heiligen Bergen des zeitgenössischen Komponisten Mario Bürki. Glockenspiele und Klänge, die an ein Alphorn erinnerten, Schelle, Pauken und Xylophon sowie die Stadtmusiker als Sänger zeichneten den Kapellenweg und seine Landschaftsbilder. Von ruhig und lieblich über erhaben bis zu tänzerisch feurig reichte der Bogen.

Ein starkes Stück war die "Fantasy on Psalm 100" von Barry Kopetz. Die Stadtmusik konnte dabei ihr ganzes Können präsentieren. Das Orchester packte die wechselnden Rhythmen mühelos und ohne Brüche, klang abwechselnd behäbig wie eine Orgel beim Einmarsch zum Gottesdienst oder so munter wie eine amerikanische Marching Band beim Sportfest. Akzente setzten Glockenspiel und Passagen mit schrägen Tönen.

Vor allem aber spielte die Stadtmusik die Fantasy durchweg mit Leidenschaft, triumphierend und passend zum Text. Der lautet "Jubelt dem Herrn zu, Ihr Bewohner der Erde".

 

Artikel von Ilona Hüge aus der Badischen Zeitung vom 09. Dezember 2015

 

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